Uralte Weisheit

Samstag, 1. Februar 2014

Lichtfest - Lichtmess, Brigid, Imbolc

In der heutigen Nacht, von 1. auf 2. Februar, feiern wir Lichtmess. Die Kelten nannten dieses Fest Imbolc, es war ihrer Lichtgöttin Brigid, der Hüterin des Feuers geweiht. Durch die Christianisierung wurde aus dem keltischen Imbolc "Maria Lichtmess". Brigid bringt nach den langen dunklen Tagen des Winters das Licht zurück und läutet auch symbolisch die Zeit des Frühlingsputzes, der inneren und äußeren Reinigung ein. Auch bei unserem heutigen Spaziergang von Strobl nach St. Wolfgang merken wir, dass die Pflanzenwelt aus ihrem Winterschlaf zu erwachen scheint, nach oben drängt, sich räkelt und streckt und dort und da schauen schon die ersten, zarten Knospen aus der Erde heraus. Auch die Palmkätzchen am Wegrand zeugen davon, dass der Frühling wohl nicht mehr weit ist.
Palmkätzchen in voller Pracht am Ufer des Wolfgangsees
Der Winter neigt sich nun dem Ende zu und die Tage werden länger und wir spüren, dass die Sonne wieder mehr an Kraft gewinnt. Alle Hoffnung liegt nun auf dem stärker werden des Lichts, das das Aufkeimen des Lebens in der Natur und somit auch in uns erst ermöglicht. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um sich zu erneuern, zu neuen Ufern aufzubrechen, Visionen zu entwickeln, Ideen zu sammeln und Pläne zu schmieden damit sich Neues zeigen kann. Am Tag des Lichtfests werden wir dazu ermutigt darüber nachzudenken, was in uns ans Licht möchte, welches Befdürfnis, welches Talent? In welchen Bereichen unseres Lebens spüren wir nun Tatendrang und Energie? Genau so, wie die ersten zarten Knospen nach ihrem langen Weg durch das dichte, schwere Erdreich plötzlich an der luftigen Oberfläche ihre zarten Blätter im lauen Frühlingswind entfalten, fühlen auch wir uns nach einer persönlichen Erneuerung, nach dem Winter wieder leicht, frei und voller Lebensenergie.

Die ersten Schneerosen blühen am geschützten Waldhang
Die Kelten befragten zu Imbolc das Orakel und begrüßten Brigid mit einem Feuerfest. Noch heute hat das Licht in dieser Nacht eine große Bedeutung. Vielerorts werden Lagerfeuer entzunden und finden Fackelumzüge statt. In der Steiermark wird z.B. das geweihte Lichtmess-Feuer von Haus zu Haus getragen und die Bewohner der Häuser entzünden sich daran eine Kerze oder das Feuer für den Herd. Dies soll Segen für Haus und Hof bedeuten und ein gutes Omen für das Neue sein. 

Wunderschön ist auch der Brauch der "Lichterschiffchen", den auch ich gerne in dieser Nacht praktiziere. Einfach aus Naturmaterialien (Rinden, Blätter, Zweige) ein kleines Schiffchen basten. In der Mitte Platz für eine Schwimmkerze lassen. Das Schiffchen auf das Wasser setzen und das Licht damit durch die Nacht tragen lassen. Während das Schiffchen den Bach hinunter gleitet, stelle ich mir vor, das es alles mitnimmt was ich nicht mehr brauche, was keinen Platz mehr in meinem Leben hat, was losgelassen werden will. Eine Räucherung mit Salbei, Rosenblüten, Eisenkraut und Tausendgüldenkraut kann den Prozess des Loslassens unterstützen und begleiten.

Mein "Lichtschiffchen" vor der Wasserung
 
Ein Licht geht auf die Reise...




Und plötzlich, wenn Altes weg ist, entsteht Platz für Neues und Energie wird frei, die man während der dunklen Zeit nicht gespürt hat. Und dann kommt auch die Lebensfreude wieder zurück, die Lust am Leben erwacht und mit ihr auch das Feuer der Erneuerung und Reinigung. Jetzt ist genau die richtige Zeit für den Frühjahrsputz und eine körperliche Entschlackungskur um die ersten Vorboten des Frühlings (die ersten Wildkräuter, die laue Frühlingsluft, das erste Grün der Wiesen, das Moos in den Wäldern,...) so richtig mit allen Zellen des Körpers spüren, riechen und fühlen zu können.

Uferweg Strobl-St.Wolfgang

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