Uralte Weisheit

Dienstag, 29. Juli 2014

Einfach gut leben! Wildkräuter Focaccia mit getrockneten Tomaten und Haselnüssen

Es gibt sie, die Bücher die uns vom ersten Augenblick an begeistern und nicht mehr loslassen! So ist es mir nicht nur mit so manchem Kochbuch gegangen sondern auch mit dem Buch "Einfach gut leben" von Hans und Georg Wögerbauer. Die Autoren, beide Ganzheitsmediziner, wecken mit ihrem kurzweilig geschriebenen Buch die Lust auf ein einfaches Leben und geben dazu auch gleich jede Menge Impulse und praktische Tipps aus ihrer täglichen Praxis. Das Buch ist aber auch gleichzeitig ein Plädoyer für die "Genusskultur", denn so paradox es auch klingen mag, wer einfach "gut" lebt, hat viel mehr Zeit für sich selbst, für andere und vor allem auch um wieder bewusster zu genießen! In diesem Sinne habe ich mir heute wieder einmal ganz bewusst Zeit für mich zum Genießen genommen und mir ein einfaches aber köstliches Essen zubereitet: Die Wildkräuter-Focaccia mit getrockneten Tomaten und Haselnüssen braucht ganz wenig Zutaten, ist einfach herzustellen, schmeckt köstlich und läßt obendrein noch Zeit, sich zwischendurch mit seiner Lieblingslektüre zu beschäftigen ;-)



Genießen können setzt Achtsamkeit voraus, sich ganz bewusst dem hinzugeben, was man gerade macht! So wie eben beim Kochen und auch beim Essen. "Wer genießen kann, macht keine Ernährungsfehler" heißt ein Kapitel in diesem wunderbaren Buch. Diese Weisheit kann ich aus gesundheitspädagogischer Sicht nur voll und ganz unterstreichen. Wer bewusst isst, isst meist auch gesünder und wer dem Essen in Ruhe seine volle Aufmerksamkeit schenkt, der nimmt nicht nur den Geschmack und das Aroma der Speisen besser war sondern isst auch langsamer und merkt dadurch früher, das er satt ist. 



Die Schlüsselessenz dieses Buches lautet für mich: "Wer ein einfaches Leben führt, der kann das "Gute" im Leben besser genießen". All die Dinge, die wenig bis nichts kosten, die unser Leben aber so ungemein berreichern wie z.B. eine schöne, ausgedehnte Wanderung, eine Bergtour, mit der Familie oder Freunden Zeit verbringen, Sport treiben, genussvoll Kochen und Essen, es sich mit einem guten Buch im Liegestuhl gemütlich machen, am Ufer eines Baches sitzen und die Seele baumeln lassen oder heilsame Kräuter in unserer wunderschönen Natur sammeln. "Einfachheit" ist das Zauberwort, wer sich bewusst reduziert, sich auf das Wesentliche konzentriert, der lebt nicht nur besser sondern auch stressfreier und gesünder. Ganz in diesem Sinne habe ich mich heute deshalb mit meiner Nayeli zu einer ausgedehnten Wanderung aufgemacht um die Wildkräuter für meine Focaccia zu sammeln. Brennnessel, Taubnessel, bunter Hohlzahn, wilder Majoran (Dost) und Feldthymian (Quendel) waren die geernteten Wildkräuter die anschließend in meiner Focaccia verarbeitet wurden.


Wildkräuter und Blüten sind für mich DAS Wunder der Natur und ein Geschenk des Himmels. Ein achtsamer Umgang beim Sammeln und Verarbeiten ist für mich deshalb auch eine Selbstverständlichkeit. 
Heilsames aus der Natur für ein einfaches, wohlschmeckendes Gericht - die Wildkräuter Focaccia mit getrockneten Tomaten und Haselnüssen.

Der bunte Hohlzahn wurde, ebenso wie der gelbe Hohlzahn schon im 18.Jahrhundert wegen seiner besonderen Heilkraft bei Lungenbeschwerden geschätzt. Heute ist er ein fast vergessenes Heilkraut, dessen Blätter (von Mai bis Oktober) sich hervorragend als Salat oder Spinat eignen. Auch die Blüten sind essbar und eignen sich besonders gut um damit Salate zu Garnieren oder auch zur Dekoration von Suppen oder schmackhaften Aufstrichen.

Wildkräuter Focaccia mit getrockneten Tomaten und Haselnüssen

Zutaten (für ca 5 kleine oder eine große Focaccia)

250g Dinkelvollkornmehl, 250g Dinkelmehl, 3 gute Esslöffel Hartweizengrieß, 1 Würfel BIO Germ, 5 Esslöffel Olivenöl, 1 gestrichenen Kaffeelöffel Bergkern- oder Meersalz, 1/4l lauwarmes Wasser, eine gehäufte Hand voll Wildkräuterblätter, fein gehackt (Brennnessel, Taubnessel, Dost, Quendel oder wahlweise Küchenkräuter wie z.B. Rosmarin, Thymian, Basilikum), 50g getrocknete Tomaten

geriebener Bergkäse, gehackte Haselnüsse und ein Wildkräuterblatt zum Belegen 

Chiliöl oder Olivenöl zum Bestreichen der Focaccias


Zum Bepinseln der Focaccia verwende ich Olivenöl mit Chiliflocken, wer es winger scharf mag, der nimmt einfach Olivenöl pur!

Zubereitung

Backofen auf 200° Grad vorheizen. Wildkräuter fein hacken, einige Brennnessel- oder Taubnesselblätter für die Dekoration der Focaccia zurückbehalten.

Germ zerbröseln und mit dem lauwarmen Wasser verrühren. Mehl mit Grieß in eine Schüssel geben und das Salz untermischen. Wasser-Germ Gemisch, das Olivenöl, die fein gehackten Wildkräuter und die klein geschnittenen, getrockneten Tomaten dazugeben und alles gut zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen.

Den Teig nochmals gut durchkneten und entweder in kleine Portionen teilen oder im Ganzen als Fladen (1 1,5 cm dick) auf ein mit Backpapier ausgelegtes BAckblech legen. Mit einer Gabel mehrmals einstechen, mit einem Wildkräuterbatt, geriebenem Käse und den gehackten Haselnüssen belegen und abschließend mit Chili-Öl bestreichen.

Im Backofen bei 200° Grad ca. 15-25 min backen (je nach Größe der Focaccia)



Einfach nur sein und den Augenblick genießen!
Ein einfaches, gutes Leben, beschränkt auf die wesentlichsten Dinge - meine Nayeli weiß wie das geht :-)








2 Kommentare:

  1. Das Rezept für die Focaccia klingt sehr fein, werde ich gleich morgen nachbacken.
    Deine Nayeli ist eine wunderschöne Hündin, mit einem sehr besonderen Namen. Sie sieht aus, als wenn sie in sich ruhen würde.
    Ich lese Deinen Blog sehr gerne, es sind viele nachdenkenswerte Posts dabei, die mir gut gefallen.

    Viele Grüße aus dem Schwarzwald,
    Biggi

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    1. Liebe Birgit!
      Danke für dein nettes Feedback! Es freut mich, wenn ich mit meinen Gedanken und Rezepten das Leben anderer berreichern kann, dann macht die Sache Sinn :-)
      Die Foccacia schmeckt echt lecker, ich mache sie oft auch nur mit Salbei oder Brennnesseln alleine, je nach dem, welche Kräuter ich zur Verfügung habe.
      Und ja, meine Nayeli (indianischer Mädchenname, heißt übersetzt"Ich liebe dich!") ist eine besondere Hundeseele! Ich wünschte, ich könnte so in mir ruhen wie sie :-) aber vielleicht war das ja so vom Schicksal vorgesehen, dass sie mir zeigt wie das geht...
      Ich schicke dir ganz liebe Grüße vom Salzkammergut in den wunderschönen Schwarzwald!
      Regina

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