Ab dem Hochfest Maria Himmelfahrt (15.August) beginnt für uns Frauen eine ganz besondere, naturmagische Zeit! Die Kräuterkunde war und ist seit Generationen eine besondere Gabe der Frauen. Vielleicht hat mich ja schon als kleines Mädchen, das unendlich gerne mit Blumen und Gräsern in ihrer Puppenküche kochte, meine weibliche Intuition erahnen lassen, welches wunderbare Geschenk uns die Natur da macht.
Schon als Kind hatte diese Zeit rund um meinen Geburtstag immer eine eigene Magie für mich, nichts ahnend, dass ich Jahr(zehnt)e später mit zunehmenden Interesse an der Kräuterkunde und deren Geschichte erfahren sollte, warum diese Zeit so besonders, so magisch ist! Die Zeit zwischen Maria Himmelfahrt (15.August) und 12.September wird im Volksmund auch "Frauendreissiger" genannt. Schon bei den Kelten war diese Zeit eine der wichtigsten Kräutersammelzeiten des Jahres und ihre Frauen sammelten ausgewählte Heilpflanzen und Zauberkräuter auf Wiesen und im Wald, die in der Hochzeit des Sommers als besonders kraftvoll, heilsam und magisch galten.
Einfach nur sein - in der Natur sein und die sommerliche "HOCHzeit", die Fülle, die Sonne und die Wärme genießen, Nayeli weiß wie das geht! |
Traditionell findet man in der Salzburger Gegend im Kräuterbuschen Johanniskraut, Schafgarbe, Baldrian, Rainfarn, Königskerze, Kamille, Wermut, Minze und Tausendgüldenkraut aber auch Dost (wilder Majoran), Frauenmantel, Mariendistel, Melisse, Salbei, Taubnessel, Thymian, Benediktinerkraut, Beifuß und Getreide werden in die Buschen gebunden. Eine wunderschöne Tradition, die ich auch selbst gerne praktiziere und so ist es auch bei mir an meinem Geburtstag, dem Tag vor Maria Himmelfahrt, ein nicht mehr missen wollender Brauch geworden, mich auf die Suche von geeigneten Kräutern für meinen ganz persönlichen "Wurzbuschen" zu machen. Interessanter Weise, sind es jedes Jahr andere Kräuter die sich da am Weg zeigen und die von mir mitgenommen werden wollen :-)
Und weil ich ja ohnehin an diesem Tag die Kräuter für meinen "Wurzbuschen" sammle, ist es bei mir auch zur Tradition geworden mir aus einem Teil der mitgebrachten Kräuter auch gleich einen "Frauendreissiger" Kräuterlikör anzusetzen um daraus ein magisches, hocharomatisches Sommerkräuterelexir für die dunkle Jahreszeit zu brauen! Je nachdem, welche Kräuter ich gefunden habe, stelle ich mir dann meine eigene, ganz persönliche "Frauendreissiger" Mischung zusammen. Dieses Jahr sind in meinem Ansatzglas Schafgarbe, Ackerminze, Dost (wilder Majoran), Johanniskraut und Frauenmantel gelandet!
Schafgarbe - wirkt auf den Körper entspannend, bei Frauenleiden (Menstruationsbeschwerden, Wechseljahre) entzündungshemmend, krampflösend und verdauungsanregend
magisch betrachtet, schenkt sie uns klare Visionen, unterstützt sie beim Streben nach Weisheit, fördert sie die Leichtigkeit. Die wilden Weiber tragen sie zum Schutz vor Bösem bei sich oder halten die Schafgarbe in der Hand damit Ängste weichen und durch Mut ersetzt werden. Die Schafgarbe wird seit jeher auch für Liebeszauber eingesetzt. Wer sie bei sich trägt, soll ganz besonders die Liebe anziehen und auch bei Liebeskummer wurde sie verwendet. Schafgarbe soll helfen die Aufmerksamkeit der Menschen zu wecken, mit denen man einst eine gemeinsame Beziehung hatte und die man aus tiefstem Herzen wiedersehen möchte.
Minze - wirkt auf den Körper krampflösend, schmerzlindernd, kühlend, hilft bei Kopfschmerzen, Insektenstichen und gegen Blähungen.
magisch betrachtet, soll sie das Glück und gute Geister anziehen, steht sie für Heilung, Lust und für Schutz. Im Haus aufbewahrt, dient sie zum Schutz vor Unheil und am Armgelenk getragen, soll sie den Träger/die Trägerin vor Krankheiten schützen.
Dost - wirkt auf den Körper krampflösend, keimtötend, pilzwidrig und nervenstärkend. Er ist als Tee getrunken, verdauungsfördernd, entblähend und regt Leber und Niere an. Als Frauenheilmittel hat der Tee aus den Blättern eine ganz besondere Quaslität-er kann bei bei Gebärmutterleiden, schmerzhafter, unregelmäßiger Menstruation helfen und bei Stillenden die Milchbildung anregen. Auch bei Erkältungskrankheiten wirkt der Tee vorzüglich. Der Dost wurde von den wilden Weibern auch "Liebfrauenbettstroh" genannt weil er mit seiner krampflösenden, antibiotischen und nervenberuhigenden Wirkung so manche Geburt erleichtern konnte!
magisch betrachtet - hilft Dost die Persönlichkeit zu stärken und sich vor fremden Einflüssen zu schützen. Er diente auserdem zur Abwehr von Hexen und bösen Geistern.
Johanniskraut - wirkt auf den Körper antibakteriell, beruhigend, stimmungsaufhellend, krampflösend, schmerzstillend, entwässernd.
magisch betrachtet - eine Räucherung mit Johanniskraut tut gut bei Traurigkeit, Depressionen, bei Angst vor der Dunkelheit. Es kann helfen elektromagnetische Spannungen in Wohnräumen abzubauen und die Atmosphäre nach einem Streit zu reinigen. Johanniskraut zeigt gute, segensreiche Plätze an und wirkt schützend auf Geist und Seele und schützt vor Zauber jedweder Art. Die wilden Weiber verräucherten das Johanniskraut im Herdfeuer bei aufziehenden Gewittern als Schutz vor Hagel und Blitz.
Frauenmantel - wirkt auf den Körper ganz besonders gut bei Frauenleiden vielerlei Art so z.B. bei Wechseljahrsbeschwerden, Menstruationsregulierend, bei einem Mangel an Gelbkörperhormonen und bei zu starken Blutungen und schmerzhafter oder starker Periode. Er ist DAS bedeutenste Frauenheilkraut das unsere Heimat zu bieten hat! Darüber hinaus ist Frauenmanteltee auch ein vorzügliches Mittel bei Husten, Schnupfen und Erkältungskrankheiten.
magisch betrachtet - soll im Haus aufgehängter Frauenmantel ein guter Schutz gegen Blitzeinschlag sein. Da er die Gabe hat jegliche magische Arbeit zu verstärken, wird er von den wilden Weibern ganz besonders gerne für Liebeszauber und als Bestandteil von besonders magischen, anziehenden Kräuterkissen verwendet.
So, jetzt aber noch zur Zubereitung meines "Frauendreissiger- Likörs" Einfach die ausgewählten Kräuter (lasst euch doch auch mal von eurer weiblichen Intuition beim Sammeln leiten! WICHTIG: Nur Kräuter sammeln, die auch wirklich genießbar sind und die ihr auch einwandfrei erkennt!) zu gleichen Teilen in ein luftdicht verschließbares Ansatzglas (Füllmenge 1,5 Liter) geben (das Glas sollte ca. bis zur Hälftel mit den Kräutern gefüllt sein). 500 g Kandiszucker und den Abrieb einer BIO Zitrone zugeben. Mit 1 Liter qualitativ hochwertigen Korn übergießen und verschließen. Den Liköransatz nun an einem warmen Ort 3-4 Wochen ziehen lassen und gelegentlich das Glas schütteln. Nach der "Ziehzeit" den Likör durch ein sauberes, feines Leinentuch abfiltern, in kleine, möglichst dunkle Flaschen abfüllen und mindestens 2 Wochen nachruhen lassen.
Hochsommerliche, magische und wirksame Kräuterkraft aus dem Glas - mein ganz persönlicher Frauendreissiger-Likör für die dunkle Zeit des Jahres! |
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