Mit dem Neumond im Sternzeichen Krebs stehen auf der persönlichen Ebene die Themen Tradition, Familie, Gefühle, Bedürfnisse und die eigene Verletzbarkeit im Fokus. Wenn sich dann auch noch Sonne, Merkur und Mars zum Mond in den Krebs begeben, dann erfahren unsere innere Wahrnehmung, unsere Bedürfnisse und Gefühle eine besondere Aufmerksamkeit, Intensität und Bedeutung. Wundert euch also nicht, wenn ihr und die Menschen im allgemeinen, heute (+ 2-3 Tage vor und nach dem Neumond!) launischer, gereizter und verletzlicher seid als sonst. An Tagen wie diesen machen sich unsere tiefsten seelischen Bedürfnisse, unsere nicht geheilten Verletzungen und seelischen Wunden mehr oder weniger laut, bei uns bemerkbar und drängen auf ihre Erfüllung/ihre Heilung! Ein idealer Tag also um sich Zeit zu nehmen, in die Stille zu gehen und sich mit der Frage:"Wie gehe ich mit meinen Wünschen, Ängsten und mit meiner Verletzbarkeit um?" zu beschäftigen um daraus ja vielleicht Erkenntnisse für einen besseren Umgang mit seinen seelischen Bedürfnissen für das weitere Leben zu erlangen. "Wenn du willst, das es dir gut geht, dann tu' etwas dafür!" hat meine Oma immer gesagt und ja, da ist durchaus etwas Wahres daran! Neumondtage eignen sich immer besonders gut um Kräfte für einen Neuanfang, neue Verhaltens-, und Sichtweisen zu mobilisieren und alte, überholte Denkmuster und Glaubensätze loszuwerden. Also, nichts wie hinaus in die Stille der Natur, tief Luft holen, entspannen und zum "Seelentaucher" werden...
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"Wenn die Achtsamkeit etwas
Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit. Wenn sie etwas
Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es!" Thich Nhat Hanh |
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Möge es dir gelingen,
jenen Ort deiner Seele zu erreichen,
wo dich ein Überfluss an Liebe,
Wärme, Nähe und Vergebung erwartet!
Irischer Segenswunsch
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Niemand ist geschützt vor Ihnen, den verletzenden und kränkenden "Giftpfeilen", die uns immer wieder in unserem täglichen Zusammensein mit Freunden, Familie oder ArbeitskollegInnen in Form von Klatsch und Tratsch, ungerechtfertigter Kritik, Demütigung, Tadel, Zurückweisung, Übergangen werden oder Bloßstellen treffen können. Erst einmal von ihnen "getroffen", hinterlassen sie bei uns oft tiefe Kränkungen, seelische Wunden und Verletzungen, die unser Selbstwertgefühl und unsere Persönlichkeit mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Sie stecken oft jahrelang "wie ein Stachel in unserem Fleisch". Wenn jemand im wahrsten Sinne des Wortes, "auf unseren Gefühlen herumtrampelt" oder "unsere Offenheit und Ehrlichkeit missbraucht und mit Füßen tritt", dann fühlen wir uns persönlich angegriffen und der damit verbundenen Schmerz gräbt nicht nur in unserem Herzen eine tiefe Wunde sondern er ist meist auch körperlich spürbar! Der Volksmund sagt dazu so treffend: "das bricht mir das Herz", "das schlägt mir auf den Magen", "das verschlägt mir den Atem", "das raubt mir den Schlaf" oder "das bereitet mir Kopfweh".
Egal, ob wir bösem Tratsch und Klatsch ausgesetzt sind, ob wir über unsere tiefsten Gefühle sprechen und diese belächelt werden, eine Absage bekommen, weil eine Stelle mit jemandem besser Qualifizierten besetzt wird oder ob wir auf die Hilfe anderer in Notsituationen oder bei Krankheit angewiesen sind, wir Menschen sind verletzlich! Ob tägliches Beziehungs-, Familien-, oder Arbeitsleben, unser Alltag hält immer wieder verletzbar machende Situationen für uns bereit. Und ja, ob ihr es glaubt oder nicht, auch wir wilden Weiber kennen solche Situationen nur zu gut. Natürlich sind wir mit einer guten Portion Selbstvertrauen ausgestattet, natürlich haben wir keine Scheu davor unser "Herz auf der Zunge zu tragen", unsere Meinung offen kund zu tun, wohlwissend, dass das nicht immer bei anderen auf Freude und Kooperationsbereitschaft stößt aber wenn uns dann der ein oder andere "Giftpfeil" kalt erwischt, dann tut uns das auch bis in die tiefsten Winkel unserer Seele weh!
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Naturjuwel "Hintersee" im Salzburger Land! Eine Oase um zur Ruhe zu kommen und in die Tiefen der Seele abzutauchen... |
Natürlich wissen wir wilden Weiber auch, dass zu einer Kränkung immer zwei Menschen gehören, nämlich einer der kränkt und einer der sich kränken lässt! Soweit so gut! Und natürlich kann ich auch nicht immer davon ausgehen, dass jeder Mensch, der etwas tut, das ich als kränkend und verletzend empfinde, sich auch bewusst ist, was er mit seinen Handlungen, Worten und Gesten bei mir anrichtet. Dennoch ist es leider eine Tatsache, dass es in unserem Umfeld immer wieder auch Menschen gibt, die uns bewusst verletzen oder kränken wollen. Die Motive dafür können Neid, Eifersucht, Missgunst, Rache, Wut, Hass oder nicht erwiderte Gefühle sein und meist passieren sie aus dem Antrieb heraus, selbst besser dazustehen, sich für eine selbst erfahrene Kränkung zu rächen oder auch auf Grund eines mangelnden Selbstwertgefühls. Tja, das liebe Selbstwertgefühl, das ist schon so ein wunder Punkt! Aber nicht nur bei den anderen sondern natürlich auch bei uns selbst! Warum empfinden wir denn das Verhalten eines anderen Menschen eigentlich als verletzend? Weil unsere Verletzbarkeit eben in großem Maße von unserem Selbstwert abhängt, so einfach (oder auch nicht!?) ist das! Tja ihr Lieben, das wäre jetzt die ideale Gelegenheit sich selbst mal in Sachen Verletzbarkeit/Selbstwert ein paar Fragen zu stellen, z.B
- Was bedeutet es für mich zurückgewiesen/abgelehnt zu werden, was löst das bei mir für Gefühle aus?
- Bereitet es mir Schwierigkeiten jemanden um Hilfe zu fragen, zuzugeben, dass ich nicht alles kann, alles weiß?
- Halte ich meine wahren Gefühle im Zaum um nur ja nicht belächelt zu werden bzw. auf Ablehnung zu stoßen?
- Kann ich auch mal die Kontrolle abgeben und zulassen, dass jemand anderer meinen Platz einnimmt?
- Bin ich mir selbst genug? Mache ich mich von den (Be)Wertungen anderer abhängig oder habe ich auch kein Problem mal "gegen den Strom" zu schwimmen und dies offen kund zu tun?
- Kann ich die Menschen in ihrer "bunten Vielfalt" annehmen und akzeptieren ohne mich deshalb besser oder schlechter zu fühlen?
- Kann ich jemanden, der mir sehr viel bedeutet, offen meine Gefühle mitteilen und ihm/ihr z.B. sagen, das ich ihn/sie liebe ohne dabei Angst zu haben mich lächerlich zu machen, abgewiesen zu werden?
- Was gibt es in meinem Leben, wofür ich mich schäme?
- Bin ich zufrieden mit meinem Körper, meinem Aussehen, meiner Art und Weise wie ich bin oder wünsche ich mir anders zu sein?
- usw., usw.......
.... ich bin dann mal am nachdenken....
Also ich hab jetzt ausreichend nachgedacht und da kam ganz schön was zum Vorschein :-) Wenn ich in ganz ehrlich zu mir bin, dann haben viele meiner zuletzt erfahren Kränkungen eher mehr als weniger etwas mit meinen "wunden Punkten" zu tun! Mit all den Dingen, mit denen ich noch nicht in Frieden abgeschlossen habe, mit denen ich noch immer auf "Kriegsfuß" stehe. Es ist eine Tatsache, dass wir Situationen meistens dann als sehr kränkend empfinden, wenn sie Themen berühren, die wir noch nicht ausreichend verarbeitet haben bzw. die noch immer an uns nagen! Jeder von uns hat da so seine eigenen Themen, der eine ist schwer gekränkt, wenn sein Partner den Geburtstag vergisst, weil er sich vielleicht auch sonst vernachlässigt in seiner Beziehung fühlt, die andere ist gekränkt wenn jemand sie auf die zunehmenden Falten im Gesicht anspricht, weil sie selbst ein Problem mit dem älter werden hat usw.
Du kannst es drehen und wenden wie du willst, Kränkungen brauchen einen Nährboden damit sie aufgehen. Egal ob es um unser Aussehen, unsere Bildung, unsere beruflichen Fähigkeiten, unsere sportlichen Ambitionen oder unseren sozialen Status geht, je empfindlicher wir auf ein Thema reagieren, je weniger wir zu unserem "Status quo" in diesem Bereich stehen umso empfänglicher und anfälliger werden wir für die Kränkungen und die Kritik anderer in dieser Angelegenheit! Und je wichtiger die Situation für uns ist und je näher uns der Mensch, der uns kränkt steht, umso leichter wird die Saat der Kränkung auch aufgehn!
Ok wirst du jetzt vielleicht denken, was wenn ich einfach zukünftig Situationen die zu Verletzungen, Kränkungen oder Ablehnung führen können vermeide, keine Schwäche zeige oder um Hilfe bitte, mich nicht um eine neue, interessanter Stelle bewerbe damit ich nicht abgewiesen werde, niemandem meine tiefsten Gefühle offenbare um nicht belächelt zu werden oder warte, bis mir der andere zuerst seine Gefühle offenbart? Oder ich die Kränkung einfach übergehe und so tu als würde mir das Ganze nichts ausmachen weil ich sowieso über den Dingen stehe? Oder alle möglichen Ungewissheiten in meinem Leben versuche zu kontrollieren, zu perfektionieren (und mich dadurch automatisch von meinen Gefühlen abschneide!) um nur ja keine Verletzlichkeit mehr zuzulassen?
Hmmm... kanns ja eigentlich auch nicht sein oder? Das hieße ja seine Gefühle permanent unter Kontrolle zu halten, nie sein wahres "ich" zu zeigen, niemanden an sich ran zu lassen und dadurch auch keine wirklich tiefen, erfüllenden Verbindungen zu anderen Menschen mehr aufzubauen! Dann lieber doch am eigenen Selbstwert arbeiten und mit etwas mehr Gelassenheit und Distanziertheit auf die kränkenden Äusserungen anderer Menschen reagieren. Mutig zu sich in seiner ganzen "Unperfektheit" und der damit verbundenen Verletzlichkeit zu stehen und daran zu denken, dass jeder Mensch aus seiner eigenen Geschichte, seinem eigenen Erlebten handelt! Manche Menschen können einfach nicht anders handeln! Das soll nicht heißen, das es richtig ist jemanden mutwillig zu verletzen oder zu kränken aber es soll helfen zu verstehen, dass wir in diesem Fall einfach keinen Einfluss auf das kränkende Verhalten des anderen haben. Sehr wohl aber wie wir auf die Kränkung reagieren. Wer auf Kränkungen mit Rache, Rückzug oder übertriebenem Selbstmitleid reagiert, der streut nur noch mehr Salz in seine offenen Wunden und der vergiftet auf Dauer nur seine eigenen Gefühle!
In diesem Sinne werde ich mein heutiges Neumondritual dazu nützen um überholte Denkmuster und Einstellungen, mir selbst gegenüber wie z.B. nicht gut genug zu sein, loslassen und mich bei einem Feuerritual von alten Kränkungen und Verletzungen in Frieden verabschieden. Ich werde den Menschen vergeben, die sie mir angetan haben und auch weiterhin mit offenem Herzen frei nach dem Motto "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!" durchs Leben gehen. Mag diese Lebenseinstellung auch immer wieder zu der ein oder anderen Kränkung oder Verletzung führen und Ursache von Unsicherheiten und Ängsten sein, Tatsache ist, das der Mut sich verletzlich zu zeigen, "authentisch zu sein" immer auch mit jeder Menge Freude, Kreativität, Glück, tiefer Verbundenheit und bedingungsloser, erfüllender Liebe belohnt wird!
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Und jede ihrer Narben trägt die Kriegerin mit Stolz,
denn eine jede birgt die Kraft vergangener Kämpfe in sich,
eine jede zeugt von einem Sieg in vergangenen Zeiten,
Siege über sich selbst und Siege über Gefühle wie
Hass ~ Missgunst ~ Neid ~ Eifersucht ~ Rache.
Da gibt es die großen Narben, geschlagen von der Liebe,
und viele kleine der zwischenmenschlichen Enttäuschungen.
Auch Sie erlebt Enttäuschungen wie jeder andere auch,
nur hält Sie sich nicht darin auf,
denn Ihr ist bewusst, ein jeder fühlt anders,
ein jeder hat seine Landschaft der Verletzungen.
Wenn sich eine Kriegerin Ihre Narben beschaut,
wird Ihr klar, warum Sie immer nur Ihren Weg ging.
Eben weil Sie all diese Zeugen der Zeit
so bewusst und sichtbar in sich trägt,
behandelt Sie jeden Menschen mit Ehrfurcht,
weil ein jeder seine eigenen Wunden zu tragen hat.
- Erika Flickinger - |
Ich Danke Allen
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.
Ich danke allen, die mich belogen haben;
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.
Ich danke allen, die mich verlassen haben;
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.
Vor allem aber danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin;
Sie geben mir die Kraft zum Leben!
- Paulo Coelho -